Monika Sax, Journalistin

Interview mit Jane Goodall

Interview mit Jane Goodall

Für das Mondberge-Magazin hatte ich die Ehre, die großartige Jane Goodall zu interviewen. Sie ist mein Vorbild seit ich 14 bin.

In der Löwen-Ausgabe #11 ist das komplette Gespräch zu finden. 

 

 

Galapagos Radiofeature

Galapagos Radiofeature

Ende der 1950er Jahre kamen die ersten Siedler auf die Galapagos Inseln. Bolivar Montalvo Opinel war einer von ihnen.

Die Besiedlung der Galapagos-Inseln - Feature

 

Wood Wide Web

Die faszinierende Welt des Wood Wide Web.

 Idee, Recherche, Storyboard. Grafische Umsetzung mit Frank Mai.

 

Welt ohne Menschen

Was passiert, wenn der Mensch plötzlich verschwindet? Wie lange prägt der menschliche Fußabdruck die Erde? 

Idee, Recherche, Storyboard. Grafische Umsetzung mit Frank Mai.

 

Zoonosen - wenn Krankheiten von Tier zu Mensch springen

Zoonosen - wenn Krankheiten von Tier zu Mensch springen

Immer mehr Krankheiten springen vom Tier zum Menschen. Wahrscheinlich auch COVID-19. 

Für die starke Zunahme von zoonotischen Infektionskrankheiten gibt es verschiedene Gründe. Sehr allgemein lässt sich sagen, dass die Nähe von Mensch und Tier dafür verantwortlich ist. Zum einen dringt der Mensch immer weiter in den Lebensraum von wilden Tieren ein. Regenwald wird gerodet, um Rohstoffe zu gewinnen und neue Flächen für die Nutztierhaltung zu schaffen. Wenn Rinder immer weiter dort grasen, wo der Lebensraum von Wildtieren beginnt, kommt es zu verstärktem Kontakt von Tieren untereinander und von Wildtieren und Menschen. Erreger schaffen es so, sich aus ihren historischen Verbreitungsgebieten wegzubewegen.

Mein kompletter Text hier.

 

Pageflow zu Gärtnern in der Stadt

Pageflow zu Gärtnern in der Stadt

Buddeln, säen, ernten: Wer in der Stadt wohnt, hat oft keinen eigenen Garten.

Den Asphaltgeplagten, die sich nach Natur und Gemüse aus eigenem Anbau sehnen, zeigen wir hier vier Alternativen zum eigenen Garten.

Sind Sie eher der Schrebergarten-Typ – oder eher ein Balkonmensch? Finden Sie es heraus!

Konzept, Text, Kamera und Schnitt.

Hier geht´s in den Garten!

Die letzten Indianer Europas

Das einzige indigene Volk Europas feiert am 6. Februar seinen Nationaltag: Die Samen. Verteilt über Schweden, Norwegen,

Finnland und Rußland leben heute noch etwa 80.000 Samen. Obwohl sie die ersten Einwohner der kargen nordeuropäischen Länder waren, wurde ihr Land – Sapmi – bisher nicht offiziell anerkannt. Heute versuchen sie, in der modernen Welt zu überleben und dabei ihre Traditionen zu bewahren.

Naturverbundenheit und Zwangsarbeit

"Winters wehen Eiseswinde, Schneegestöber ohne Ende; doch wir Sámit lieben innig unser Land mit Geist und Seele. Wer hier reist im milden Mondlicht, sieht das Nordlicht unstet flackern. " Schon die Nationalhymne der Samen erzählt auf poetische Weise von ihrer der engen Verbundenheit zur Natur. Bereits vor über 2000 Jahren besiedelten die Väter der Samen die kalten Länder des Nordens. Im 16. Jahrhundert kamen immer mehr Siedler aus Mitteleuropa, zerstörten den Lebensraum der Samen und verdrängten sie in abgelegene Regionen. Aber damit nicht genug: In Schweden mussten die Samen auch Zwangsarbeit in Silberminen leisten. Dabei verloren die Samen nicht nur viele Rentiere, sondern auch einen Teil ihres Stolzes.
Heinrich Heine schrieb über die Samen, sie wären „plattköpfig, breitmäulig und klein“. Dieses Fremdbild steigerte nicht gerade das Selbstwertgefühl der Samen. Viele schämten sich und verleugneten ihre Herkunft.

Zwangschristianisierung und Zwangserziehung

Ihre enge Verbundenheit zur Natur wurde der samischen Kultur fast zum Verhängnis. Sie sahen sie eine Seele in jedem Tier, in jeder Pflanze und verehrten alle Naturkräfte als Gottheiten. Ihr Glaube war schamanistisch.
Mit diesem Heidentum sollte Schluss sein, befand die Kirche im 17. Jahrhundert und begann, die Samen massiv zu missionieren. Die Schamanen durften nicht mehr praktizieren, ihre heiligen Trommeln wurden verbrannt, die Menschen mussten sich taufen lassen. Auch der traditionelle Gesang der Samen, der Joik, wurde verboten. Die Samen nutzen ihn, um Geschichten zu erzählen und ihre Gefühle auszudrücken. Die Christen sahen in ihm ein Zeichen für Teufelsanbetung.
Dazu durften die samischen Kinder in Schweden von 1900 bis 1950 in der Schule nicht die eigene Sprache sprechen. In Internaten weit weg von ihren Familien, sollten ihre eigene Kultur vergessen. Erst im Jahr 2000 wurde Samisch in Schweden als Minderheitensprache anerkannt. Auch der Joik erlebt heute eine Renaissance, junge Künstler verknüpfen ihn mit moderner Musik.

Wachsendes Selbstbewußtsein

Seit 1973 haben die schwedischen, finnischen und norwegischen Samen ein gemeinsames Parlament. Dort kämpfen sie dafür, ihr Land auch in Zukunft nutzen zu dürfen. Das ist besonders in Schweden oft nicht einfach, weiß Lars Anders Bear, Präsident des Samischen Parlaments: „Es gibt immer noch ein klein bisschen dieses Kolonialdenken in Schweden. katarinakleinManchmal ist es fast einfacher, erst Brüssel zu überzeugen. Dann muss Stockholm auch zustimmen." Unterstützung bekamen die Samen beim Kampf um ihre Rechte auch von den Vereinten Nationen: Sie kritisierten Schweden im Jahr 2008 für die anhaltende Diskriminierung der samischen Minderheit.
„Wir waren zuerst hier. Wir wollen die Rechte haben, die uns von alters her zustehen.“, so die samische Journalistin Katrina Hällgren. Selbstbewußt fordern die Samen ihr Land zurück, vor allem für ihre Rentiere. Heute zerstückeln Straßen und Privatgrundstücke die Natur, Holzfirmen betreiben Kahlschlag in den schwedischen Wäldern und zerstören die Lebensgrundlage der Rene.

Kulturgut Rentier

Wenn sich im Herbst die Birkenwälder golden färben, treiben viele Familien ihre Rentiere zusammen, um die Kälber zu markieren, Tiere zu schlachten und zu verkaufen.
Diesen Treffen beleben die samische Kultur, dort sprechen die Samen ihre Sprache und stärken ihr Gemeinschaftsgefühl. Zwar kann von der Rentierwirtschaft alleine heute kaum einer leben – die meisten Samen haben ganz normale Jobs, sind Lehrer, Krankenschwestern oder Handwerker – dennoch hat fast jede Familie ein paar Tiere. Das gehört dazu: "Mein Vater war ein Rentierhirte und mein Großvater auch. Jede Generation macht weiter.", so der 24-jährige Teilzeit-Rentierhirte Nilas Blind.
Heute blicken die Samen trotz aller Schwierigkeiten selbstbewußt in die Zukunft: "Wir sind die einzigen echten Europäer. Wir leben in vier Ländern und kennen keine Grenzen. Wir werden nie ein Land im traditionellen Sinn sein, eher eine Cyber-Nation, die länderübergreifend zusammenhält.", so Lars Anders Bear.

Planet Wissen: Expedition Arktis

Planet Wissen: Expedition Arktis

Das "ewige Eis" in der Arktis schwindet. Welche Folgen hat das für unsere Zukunft? MOSAiC – die größte Arktis-Expedition aller Zeiten – sollte genau das klären.

Ein ganzes Jahr ließ sich eine internationale Crew von Wissenschaftler*innen mit dem Forschungseisbrecher "Polarstern" im Meereis nahe dem Nordpol einfrieren. Eine Expedition der Extreme begann: zwischen Eisbärangriffen, in monatelanger Dunkelheit und bei Temperaturen weit unter null Grad. Die gewonnenen Klimadaten vom Nordpol sollen jetzt helfen, die Prognosemodelle für den Klimawandel zu verbessern.

Konzept, Drehbuch, Interviews, Filme. 

Hier die gesamte Sendung mit dem Expeditionsleiter Prof. Markus Rex

Insektensterben

Insektensterben

Darum ist das Insektensterben ein echtes Problem

Text für Quarks.de

Die Insekten in Deutschland werden immer weniger. Die Gründe dafür sind vielfältig - die Auswirkungen auch. Klar ist: Das könnte für uns alle übel enden.

Darum geht's: Die Insekten sterben

Die Biomasse von fliegenden Insekten ist zwischen 1989 und 2014 insgesamt um über 75 Prozent zurückgegangen. Erhoben wurden die Daten an 63 Standorten in Naturschutzgebieten in NRW, Rheinland-Pfalz und Brandenburg.

Der Entomologische Verein Krefeld hat in dieser Zeit fliegende Insekten gesammelt und gewogen. An zwei Standorten stellten die Insektenforscher einen Rückgang von bis zu 80 Prozent der Insektenmasse fest.

Die von den Hobbyforschern erhobenen Daten bestätigte ein Wissenschaftler-Team um Prof. Caspar Hallmann der Universität Radboud. Deren Publikation liefere den Beleg dafür, dass wirklich ein großflächiges Phänomen vorliege, erklärt der nicht an der Studie beteiligte Prof. Dr. Josef Settele vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ).

“Die Ergebnisse der Untersuchung sind schockierend. Die Arbeit ist methodisch sauber und zeigt flächendeckend für eine große geografische Region Mitteleuropas einen massiven Biomasserückgang für Insekten. Wir befinden uns mitten in einem Albtraum, da Insekten eine zentrale Rolle für das Funktionieren unserer Ökosysteme spielen”, warnt Prof. Dr. Johannes Steidle der Universität Hohenheim.

In einer Übersichtsstudie aus dem Jahr 2019 bestätigten Wissenschaftler um den australischen Ökologen Francisco Sánchez-Bayo vom Sydney Institute of Agriculture diese Entwicklung auch global.

Sie werteten 73 Studien über den Rückgang unterschiedlicher Insektenarten aus. Die Daten kamen zum überwiegenden Teil aus Westeuropa und Nordamerika. Die Forscher stellten fest, dass der Bestand von mehr als 40 Prozent aller Insektenarten weltweit zurückgeht. Betroffen sind vor allem Schmetterlinge, aber auch Hautflügler, zu denen Ameisen, Wespen und Bienen gehören.

Die Wissenschaftler warnen davor, dass es in 100 Jahren keine Insekten mehr geben könnte, wenn weiterhin jedes Jahr so viele Arten aussterben. Diese Prognose ist allerdings wissenschaftlich nicht haltbar – zu viele Faktoren sind nicht vorhersehbar.

Doch klar ist, dass es ein massives globales Insektensterben gibt. Und das beeinflusst uns alle.
 

Darum müssen wir drüber sprechen:

Ohne Insekten brechen die Ökosysteme zusammen

Mehr als 85 Prozent aller Pflanzenarten sind abhängig von Bestäubung. Darunter viele Pflanzen, die zur Grundlage der weltweiten Ernährung zählen, wie Äpfel, Avocados, Karotten, Zucchini und Brokkoli.

Bestäuber sind für etwa 35 Prozent der weltweiten Nahrungsmittelproduktion verantwortlich und für bis zu 40 Prozent für die Versorgung mit Mikronährstoffen, wie Vitamin A. Ohne Insekten würde es weniger Früchte, Gemüse und Nüsse geben. Die Blüten müssten per Hand bestäubt werden.

Mehrere Millionen Menschen würden jedes Jahr als Folge der Mangelernährung sterben.

Ohne Insekten verarmen ganze Lebensräume, sie sind die Grundlage für das Funktionieren von Ökosystemen.

Für das Ökosystem „Wiese“ hat ein Experiment der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) untersucht, wie wichtig Tiere verschiedener Größe sind. Das Ergebnis: Ohne die großen Tiere wie zum Beispiel Hirsche funktioniert das Ökosystem anders, aber nicht schlechter. Ohne Insekten geht die Pflanzenvielfalt auf der Wiese geht zurück, die Wiese verarmt und kann sich weniger gut auf geänderte Umweltbedingungen reagieren. In verarmten Ökosystemen wiederum finden weniger Tiere Nahrung und Lebensraum. Das Artensterben wird noch weiter beschleunigt.

Insekten sind außerdem ein riesiger Wirtschaftsfaktor. Alleine ihre Bestäubungsleistung wird auf 153 Milliarden Euro im Jahr geschätzt.

 

Aber:

Die Gründe für das Insektensterben sind vielfältig

Durch die Überdüngung der Landschaft gehen artenreiche Ökosysteme verloren. Die Hälfte aller auf der “Roten Liste” stehenden Pflanzenarten ist laut einer Studie des Umweltbundesamtes wegen zu viel Stickstoff bedroht. Pflanzen und Gräser, die Stickstoff gut vertragen wuchern und verdrängen die für Insekten wichtigen Futterpflanzen.

Dazu kommt der Einsatz von Pestiziden. Diese treffen oft nicht nur die Schädlinge, sondern auch alle anderen Insekten.

Besonders in der Kritik sind die Neonicotinoide (NNI). Die hochwirksamen Insekten-Nervengifte werden seit Mitte der 1990er Jahre in der Landwirtschaft eingesetzt. Mit ihnen wird das Saatgut behandelt. Mit dem Wachsen der Pflanze verteilt sich das Gift bis in Pollen und Nektar. 

Inzwischen gibt es einige Studien, die negative Auswirkungen der Neonicotinoide auf Bienen belegen. So berichteten Schweizer Forscher 2016 im Fachmagazin “Proceedings of the Royal Society B”, dass bestimmte Neonicotinoide die Fruchtbarkeit männlicher Honigbienen verringern und deren Lebensspanne senken. 

Eine Untersuchung von dem Neurobiologen Randolf Menzel der FU Berlin zeigt, dass Neonicotinoide das Gedächtnis von Bienen beeinflussen. Zwei aktuelle Studien aus Großbritannien bestätigen den schädlichen Einfluss. An der Studie aus Großbritannien werden methodische Schwächen kritisiert, die gemessenen Parameter seien sehr grob. Dennoch zeigt die Studie klare Effekte auf die Überwinterungsfähigkeit von Bienen.

Auch der Anbau von Monokulturen trägt zum Insektensterben bei. In Agrarlandschaften ohne Kräuter, Blühpflanzen, Hecken und Randstreifen auf den Feldern finden Insekten kaum Nahrung und Lebensraum.

Der Klimawandel führt unter anderem dazu, dass viele Pflanzen früher blühen. Der frühere Blühzeitpunkt bringt den Rhythmus mancher Insekten durcheinander. So steuert zum Beispiel bei Schmetterlingen die Tageslichtlänge, wann sie aus der Winterpause erwachen. Wenn dann ihre Futterpflanzen bereits abgeblüht sind, finden sie keine Nahrung mehr.

Andere Insekten werden vom Klimawandel profitieren und sich stark vermehren. Durch die milden Winter überleben mehr Parasiten und machen auch den Insekten zu schaffen.

In den letzten Jahrzehnten wurden außerdem immer mehr Flächen in Deutschland für neue Siedlungen, Verkehr und Gewerbe versiegelt. Verlorener Lebensraum für Insekten.

 

Insekten müssen geschützt werden

Im Juni 2018 hat die Bundesregierung Eckpunkte für das im Koalitionsvertrag angekündigte “Aktionsprogramm Insektenschutz” beschlossen. Jährlich sollen fünf Millionen Euro für Projekte zum Schutz von Insekten ausgegeben werden. So sollen zum Beispiel Insekten-Lebensräume wie Gewässer und Wiesen, eine vielfältigere Agrarlandschaft, mehr Hecken und blütenreichen Feldränder gefördert werden. Auch Schutzgebiete sollen gestärkt werden. Zudem soll die Anwendung von Unkrautvernichtungsmitteln verringert werden, ebenso der Einsatz von Düngemitteln. Außerdem soll das Aktionsprogramm dazu beitragen, Wissenslücken über das Insektensterben zu schließen.

Ein Zusammenschluss von 150 europäischen Forschern hat einen Neun-Punkte-Plan zur Rettung der Insekten aufgestellt. Die Wissenschaftler fordern die Einschränkung des Pestizideinsatzes in der Landwirtschaft. Neonicotinoide und Totalherbizide sollten komplett verboten werden. Sie raten außerdem zu insektenfreundlicheren Grünflächen und Naturschutzgebieten, um dort die Artenvielfalt zu erhöhen. Die Behörden müssten dafür mit mehr Geld ausgestattet werden. Bei der Straßenbeleuchtung sollten nur noch LED-Lampen verwendet werden, die für Insekten weniger attraktiv seien – besonders bläuliches Licht zieht Insekten stark an.

EU-Agrarsubventionen müssen nach Ansicht der Experten an ökologische Leistungen der Landwirte gekoppelt werden. Außerdem brauche es eine Forschungs- und Bildungsoffensive in Deutschland, da die Artenkenntnisse der Menschen im Land gering seien. Auch Privatgärten ließen sich insektenfreundlicher gestalten. Tipps dafür findest du hier.

 

 

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